Der Dachverband metal.suisse begrüsst das Nein zum Schweizer CO2-Gesetz
Am 13. Juni 2021 hat sich der Schweizer Souverän klar gegen ein unbrauchbares und träges CO2-Gesetz und damit für den Klimaschutz ausgesprochen. metal.suisse, der Dachverband des Metall- und Fassadenbaus, begrüßt das Ergebnis der Abstimmung und sieht nun die Wirtschaft sowie die großen Wirtschaftsverbände, die sich stark für ein JA eingesetzt haben, zum Handeln aufgerufen: Viele Lösungen für den Klimaschutz wurden in den letzten Wochen medienwirksam kommuniziert und müssen nun schnell und unbürokratisch angegangen werden.
Am 13. Juni 2021 haben die Schweizer Wähler das CO2-Gesetz in beeindruckender Weise abgelehnt. Die Kampagne der Wirtschaftsverbände, die sich in der nahen Vergangenheit selten so stark für ein Gesetz eingesetzt haben, war zu transparent. Die Klimafonds waren zu verlockend. Überall wollte man die Isolierung erneuern, Heizungen austauschen und den gesamten Schweizer Fahrzeugpark erneuern. Da all diese Produkte nicht ohne CO2-Emissionen vom Himmel fallen, hätten die zusätzlichen Emissionen die Einsparungen wahrscheinlich übertroffen. Das einfache "mehr von allem" hat die Welt in diese Klimakrise geführt.
Die Wähler haben sich zudem gegen eine Bürokratie ausgesprochen, die mit 171 Seiten und 261 ungeschriebenen Artikeln eine neue Verwaltungsreise verursacht hätte. Es ist klar, dass der Klimaschutz so nicht funktionieren kann. Die Wirtschaft ist nun gefordert, die vielen spannenden Konzepte, die vorgelegt wurden, nicht in den Schubladen verschwinden zu lassen. Während die letzten Monate von dem Gezerre um die Bundeszuschüsse aus dem Klimafonds geprägt waren, muss jetzt wieder eine unternehmerische Vision und Initiative entwickelt werden. Dies ist der richtige Weg.
metal.suisse unterstützt das Ziel von netto Null CO2 bis 2050 und der Stahlbausektor ist überzeugt, dass er eine Schlüsselrolle in diesem Bereich spielen kann. Die Materialien, von Stahl über Kupfer bis hin zu Aluminium, zeichnen sich durch eine Recyclingfähigkeit aus, die von keinem anderen Material erreicht werden kann. So besteht der Stahl, der heute im Massiv- und Stahlbau verwendet wird, zu fast 100% aus recyceltem Material. Darüber hinaus wird das Grundmaterial für das Recycling häufig bereits durch das Recycling von Schrott hergestellt. Die Lösung liegt nicht ausschließlich im Ersatzneubau. Vielmehr muss die Art und Weise, wie in der Schweiz gebaut wird, überdacht werden. Wir brauchen eine intelligente Bauweise, die weniger Material und hochfeste Materialien verwendet.
Verschiedene Materialien verstärken sich gegenseitig mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Der intelligente Einsatz von Materialien in der Fassade muss dazu führen, dass wir in Zukunft nicht über sparsame Heizungen und Klimaanlagen diskutieren, sondern das Raumklima über die Außenhülle regulieren. Der Weg dahin führt über die Verwendung von sekundären Bauprodukten, die aus dem Recycling stammen, und über die Anpassung der Gebäudehülle der vorhandenen Struktur für eine zukünftige Nutzung.
Im besten Fall erfolgt dieses Recycling in der Schweiz und zudem ohne oder mit geringeren CO2-Emissionen. Im Gegensatz zu höheren Benzin- und Flugpreisen, die kaum ein Umdenken bewirken, liegt hier der Hebel für die CO2-Reduzierung. Die Wirtschaft hat bereits gezeigt, dass sie bereit ist, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Satt kann jedoch nicht abseits stehen. Die Schweiz muss sich hier von der EU und den USA inspirieren lassen und mit einem intelligenten Swiss Green Deal und angemessenen Investitionen den Weg zur Netto-Null ebnen. Das neue CO2-Gesetz wird dies nicht leisten können.
Die Politik ist nun gefordert, die Rahmenbedingungen schnellstmöglich zu korrigieren: das Modell der Zielvereinbarungen, mit dem Schweizer Unternehmen 2019 über 600.000 Tonnen CO₂ eingespart haben, läuft nun aus. Die Zielvereinbarungen müssen nicht nur beibehalten, sondern auch auf KMU ausgeweitet werden. Die Rechtsunsicherheit, die künstlich geschaffen wurde, um Druck zugunsten des CO2-Gesetzes auszuüben, den Ausstoß zu erhöhen, droht nun zur größten Belastung für den Klimaschutz zu werden.
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